Wie organisiere ich in NRW einen Christopher Street Day?
In Nordrhein-Westfalen gibt es immer mehr Menschen, die für die Rechte von LSBTIAQ+ Communities auf die Straße gehen. CSDs gibt es in kleinen und großen Städten. Das Queere Netzwerk NRW e.V. zeigt auf dieser Seite, wie sich ein CSD planen und durchführen lässt – Schritt für Schritt. Und für jede*n frei zugänglich.
Die richtige Zeit ist immer jetzt
Vielfalt, Demokratie, Gleichstellung – all das ist nicht selbstverständlich. Dafür lohnt es sich, auf die Straße zu gehen. Denn immer noch sind Menschen aus den LSBTIAQ+ Communities Anfeindungen ausgesetzt, müssen sich rechtfertigen und können nicht uneingeschränkt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Jeder Mensch hat das Recht, ohne Angst vor Diskriminierung und Gewalt zu leben und zu lieben.
Um für unsere Rechte sichtbar einzutreten, ist der CSD eine wichtige Plattform. Er bietet die Möglichkeit, sich in der Gemeinschaft zu versammeln, sich gegenseitig zu unterstützen und nach innen und außen ein starkes Zeichen der Solidarität zu setzen. Ein CSD schafft innerhalb der konkreten Lebenswelt einer Kommune das Bewusstsein für Vielfalt. Er hilft, Vorurteile ab- und Brücken aufzubauen.
Letztlich ist der CSD auch Ausdruck der Freude und des Stolzes. Er feiert das Erreichte der LSBTIAQ+ Bewegung und inspiriert dazu, weiter für eine Welt zu kämpfen, in der es für alle gerecht zugeht.
Warum csd.nrw
Das Queere Netzwerk NRW e.V. ist eine wichtige Informationsquelle für alle Mitgliedsorganisationen und die gesamte LSBTIAQ+ Community in Nordrhein-Westfalen. Viele unserer Mitglieder organisieren CSDs oder beteiligen sich daran. Für die Organisation der Events gibt es in NRW bislang keine zentrale Informationsstelle. Das möchten wir mit dieser Seite ändern. Hier findet ihr wichtige Grundlagen für die Veranstaltung eures eigenen CSDs – müsst euch also nicht mühsam alles auf unterschiedlichen Seiten zusammensuchen.
Wir werden diese Website kontinuierlich um neue Inhalte ergänzen – auch mit euren Erfahrungsberichten. So kann die ganze Community in NRW davon profitieren. Wir können uns gegenseitig stärken und damit unser Engagement für Vielfalt, Inklusion und Gleichberechtigung ins Land tragen.
In 10 Schritten zum CSD
- 1
Legt Ziele und Vision fest. Definiert, welche Botschaft ihr mit eurem CSD senden möchtet und wie ihr eure Ziele erreichen könnt.
- 2
Bildet ein Organisationsteam. Macht euch auf die Suche nach engagierten Mitstreiter*innen aus diversen Bereichen – mit vielfältigen Fähigkeiten und Perspektiven.
- 3
Macht frühzeitig einen Plan zum finanziellen Budget. Ein detaillierter Finanzplan enthält den Kostenrahmen sowie die Finanzierungsmöglichkeiten durch Sponsoring, Fördermittel und Spenden.
- 4
Findet einen Termin und einen Ort. Vermeidet dabei zeitliche Überschneidungen mit anderen Veranstaltungen. Achtet auf gute Erreichbarkeit und Barrierefreiheit.
- 5
Sichert euch rechtzeitig Genehmigungen. In Abstimmung mit den kommunalen Behörden solltet ihr frühzeitig relevante Genehmigungen einholen.
- 6
Plant alle Aktivitäten in einem konkreten Programm. In Demo, Straßenfest, Workshops, Reden, Showacts etc. sollte sich die ganze Vielfalt widerspiegeln, für die euer CSD steht.
- 7
Kümmert euch ums Marketing. Entwickelt einen Plan für eine Kommunikation, um Teilnehmer*innen und Mitstreiter*innen zu gewinnen. Dazu gehören auch Gestaltung, Logo, Motto und Werbemaßnahmen. Vernetzt euch mit anderen Veranstaltern.
- 8
Macht ein Konzept für die Sicherheit. Bei eurem CSD muss die Sicherheit für alle Beteiligten gewährleistet werden. Stimmt euch mit Polizei und Security-Diensten ab und plant Maßnahmen für Notfälle.
- 9
Organisiert eine gute Logistik und die Infrastruktur. Info-Stände, Bühnen, Essen und Trinken, die technische Ausstattung sowie Sanitär-Anlagen müssen geplant und organisiert werden.
- 10
Zieht eine Bilanz. Nach eurem CSD solltet ihr auswerten, was gut gelaufen ist, was ihr beim nächsten Mal besser macht. Und last but not least: Bedankt euch – beim Team und allen Unterstützer*innen.