Was kostet ein CSD?
Die meisten Menschen reden nicht gerne darüber und viele würden wohl unterstreichen, dass es nicht das Wichtigste ist: Trotzdem ist die Finanzierung der erste und wichtigste Schritt bei der Planung eines neuen Christopher Street Day (CSD). Mit dem lieben Geld steht und fällt leider oft das gesamte Event. Auch wenn man noch so viele freiwillige Helfer*innen begeistern konnte – vieles kostet einfach Geld. Deshalb nehmt euch bei der Vorbereitung genug Zeit, um das Budget zu planen und Finanzierungsquellen zu finden. Am Ende lohnt sich das immer!
EXTRA-TIPP: Das Land NRW fördert 2024 CSDs mit einer Summe von bis zu 5.000 Euro. Wendet euch dazu gerne direkt an das Queere Netzwerk NRW e.V. über das Kontaktformular unten auf dieser Seite oder telefonisch unter 0221 – 3565650.
Wie berechnet man das Budget?
Am Anfang stehen natürlich die Kosten: Was wollen wir machen – und was brauchen wir dafür? Dabei sollte man alle Aspekte der Veranstaltung betrachten und auch die Risiken im Blick behalten. Ganz einfach gesagt: Macht euch eine Liste mit allen Ausgaben, die für eure Planung und eure Ideen entstehen werden. Hier findet ihr schon einmal erste Punkte, an die ihr dabei denken solltet:
- Genehmigungen
- Sicherheitsdienste, Nachtwache
- Bühnentechnik, Strom
- Künstler*innengagen
- Werbung im Vorfeld und Werbemittel zum Event
- Versicherungen
- sanitäre Einrichtungen
- Logistik
- Müllentsorgung
Demo mit Straßenfest (mindestens)
Kosten für eine Bühne (mindestens)
Bei manchen dieser Posten stehen die Kosten von vorneherein fest: Gerade städtische Gebühren ändern sich eher nicht innerhalb eines Jahres – und Konkurrenzangebote gibt es hier auch nicht. Bei allem, was ihr aus privater Hand beziehen müsst, lohnt es sich aber zu verhandeln. Holt auf jeden Fall für die einzelnen Posten immer mehrere Angebote ein, vergleicht die Leistungen und sprecht mit den Unternehmen.
Am Ende solltet ihr einen Überblick haben, welche Kosten auf euch zukommen werden. Auf dieser Basis könnt ihr nun versuchen, Einnahmequellen zu erschließen, um euren CSD auf die Beine zu stellen. Zum Abschluss noch ein wichtiger Tipp: Plant nicht mit dem spitzen Bleistift, sondern lasst euch unbedingt einen Puffer! Es kann immer mal eine Spendenzusage plötzlich ausfallen, Kosten können durch unvorhergesehene Ereignisse steigen und vielleicht habt ihr auch bei der Planung einen Punkt vergessen.
Bei manchen dieser Posten stehen die Kosten von vorneherein fest: Gerade städtische Gebühren ändern sich eher nicht innerhalb eines Jahres – und Konkurrenzangebote gibt es hier auch nicht. Bei allem, was ihr aus privater Hand beziehen müsst, lohnt es sich aber zu verhandeln. Holt auf jeden Fall für die einzelnen Posten immer mehrere Angebote ein, vergleicht die Leistungen und sprecht mit den Unternehmen.
Am Ende solltet ihr einen Überblick haben, welche Kosten auf euch zukommen werden. Auf dieser Basis könnt ihr nun versuchen, Einnahmequellen zu erschließen, um euren CSD auf die Beine zu stellen. Zum Abschluss noch ein wichtiger Tipp: Plant nicht mit dem spitzen Bleistift, sondern lasst euch unbedingt einen Puffer! Es kann immer mal eine Spendenzusage plötzlich ausfallen, Kosten können durch unvorhergesehene Ereignisse steigen und vielleicht habt ihr auch bei der Planung einen Punkt vergessen.
Woher kommt das Geld?
Für die Finanzierung eures Events gibt es verschiedene Quellen, die ihr je nach Größe eurer Veranstaltung wahlweise oder nebeneinander nutzen könnt. Einerseits könnt ihr eigene Einnahmen schaffen, zum Beispiel durch eine Standgebühr, durch Mitgliedsbeiträge oder den Verkauf von Produkten. Zudem gibt es verschiedene Fördermittel, die ihr je nach Ausrichtung eurer Veranstaltung beantragen könnt. Andererseits könnt ihr auch Sponsor*innen und Unterstützer*innen in der Wirtschaft suchen.
Haltet die Balance
Gerade Unternehmen können oft wesentliche Gelder oder auch materielle Unterstützung beitragen. Aber Achtung: Wenn ihr euer Event zu stark „verkauft“, wirkt es am Ende nicht mehr glaubwürdig. Ein Christopher Street Day (CSD) sollte einen klar nicht-kommerziellen und inklusiven Charakter haben: Setzt euch daher lieber realistische Ziele und macht euch nicht abhängig von Großspenden – egal, woher sie kommen!
Einnahmequellen
Ihr könnt bei euch selbst anfangen: Wenn ihr genug Menschen habt, die mitmachen wollen, könnt ihr einen Verein gründen und einen kleinen Mitgliedsbeitrag nehmen. Natürlich entstehen durch einen Verein auch zusätzliche Kosten – und Aufwand.
Menschen, Initiativen und Unternehmen, die dabei sein möchten, können über Wagen- oder Standgebühren beteiligt werden. Dabei solltet ihr die Preise deutlich staffeln: eine gemeinnützige Initiative zahlt vielleicht gerade einen Unkostenbeitrag, während ein kommerzieller Getränkestand, der Gewinn mit dem CSD machen möchte, auch stärker zur Kasse gebeten wird.
Zu guter Letzt könnt ihr für bestimmte (Teil-)Events auch Tickets verkaufen. Hier bietet sich vor allem eine Abschlussparty an. Aber vielleicht könnt ihr ja auch den Auftritt eines befreundeten Acts zur Unterstützung in einem kleineren Rahmen organisieren?
Einen guten Zweck unterstützt man gern – und wenn viele einen kleinen Beitrag leisten, kann dabei auch einiges herumkommen. Also erzählt in der Community und darüber hinaus, was ihr vorhabt: Soziale Medien und das Internet erreichen viele Menschen, außerdem könnt ihr euch dazu kreative Aktionen ausdenken: zum Beispiel Auktionen oder Crowdfunding-Kampagnen.
Denkt daran, eure Spender*innen immer auf dem Laufenden zu halten, was eure Planung angeht. Wer spendet möchte wissen, dass die Gelder auch wirklich sinnvoll verwendet werden.
Gibt es in der Region andere Vereine, Netzwerke oder Organisationen, die ähnliche Ziele verfolgen und Werte vertreten? Und die auch Interesse an einem CSD haben könnten? Dann tut euch zusammen!
Das verlangt im Vorfeld etwas Recherche, um passende Initiativen zu finden und sich kennenzulernen. Aber gemeinsam kann man oft mehr erreichen: Ihr könnt eure Ressourcen zusammenlegen, profitiert vom gemeinsamen Wissen und stellt euch auf eine breitere Basis. Und nebenbei fördert ihr auch noch den Zusammenhalt und die Vernetzung in der Community.
Öffentliche Mittel leisten bei vielen Events und Initiativen einen wesentlichen Beitrag. Nehmt also auch zur Vorbereitung eures CSD schnell Kontakt zu den öffentlichen Stellen auf. Einerseits damit ihr bereits im Vorfeld wichtige Bedingungen für die Beantragung kennt und diese berücksichtigen könnt, andererseits weil ihr hier auch gleich Unterstützung in den bürokratischen Abläufen erhaltet.
Kommunen und Stadtverwaltungen können einerseits Gelder zur Verfügung stellen (siehe auch „Fördermittel“), andererseits – und oft ebenso wichtig – bieten sie den Zugang zu verschiedenen anderen Möglichkeiten: von der kostenfreien Nutzung des öffentlichen Raums über die Bereitstellung der Bühnentechnik bis zur Kostenübernahme öffentlicher Dienste wie Sicherheit und Reinigung.
Um soziale, kulturelle oder andere gemeinnützige Aktionen zu unterstützen, stellen unterschiedliche Akteur*innen Gelder zur Verfügung: dazu gehören zum Beispiel staatliche Institutionen, Stiftungen, Kulturfonds, aber auch private Förder*innen. Im ersten Schritt müsst ihr die richtigen Förderprogramme finden. Dafür gibt es umfassende Online-Datenbanken, in denen ihr die passenden Themen und Institutionen auswählen könnt. Achtet dabei auch direkt auf die Antragsfristen und -bedingungen!
Je nach Förderprogramm muss man unterschiedliche Unterlagen zusammenstellen: Macht dabei auf jeden Fall deutlich, wie euer CSD die Ziele des Förderprogramms unterstützt. Vielleicht habt ihr schon erste Kooperationen mit namhaften Organisationen geschlossen? Oder Unterstützung aus der Stadt oder anderen Netzwerken? Solche „Empfehlungen“ machen euren Antrag glaubwürdiger. Allerdings ist die Teilnahme an einem Förderprogramm keine Einbahnstraße: Ihr müsst über den Einsatz der Mittel detailliert Bericht erstatten – und solltet das auch! Schon um euch die Möglichkeit einer zukünftigen Zusammenarbeit offen zu halten.
Wie schon erwähnt: Die Wirtschaft kann einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung leisten. Dafür muss man den Unternehmen aber auch Möglichkeiten geben, sich zu präsentieren. Überlegt euch also am besten verschiedene Pakete, wie ihr sie einbinden könnt: von Exklusiv-Sponsor*innen bis zum einfachen Platz in eurer Broschüre oder auf eurer Website. Hier sind mögliche Bestandteile dafür:
- Auftritt im Rahmen des Events
- Eigener Stand/Wagen
- Exklusive Partner*innenschaft für Catering/Ausstattung o.Ä.
- Sponsoring mit Logopräsenz auf allen Werbematerialien/Plakaten etc.
- Anzeigen/Banner in Broschüren oder auf der Website
Das Wichtigste dabei: Es muss von beiden Seiten passen! Achtet also darauf, dass eure Sponsor*innen mit euren Werten und Zielen übereinstimmen. Es kann für euch sogar sinnvoll sein, einheitliche Richtlinien für die Gestaltung oder die Botschaften vorzugeben. Auf der anderen Seite wünschen sich die Unternehmen klare Vereinbarungen und transparente Konditionen, auf die sie sich verlassen können.
Einen Sonderfall stellen oft regionale Unternehmen, insbesondere Hotels, Gastronomie oder Einzelhändler*innen, dar. Sie freuen sich, wenn ein Event Menschen in die Stadt zieht – und beteiligen sich neben finanzieller Unterstützung auch gerne mit Rabattaktionen, Räumlichkeiten oder Material.